Test Velotraum VK10

Die Reisemaschine

Stefan Stiener, der Velotraum Geschäftsführer, ruft mir noch hinterher „Du wirst sehen, das ist ein Panzer“. So geschehen seinerzeit bei meiner allerersten Probefahrt mit meinem persönlichen Velotraum mit dem kryptischen Kürzel VK10 und dem Rahmen VT900. Seither stehen knapp über 15.000 Kilometer auf dem Tacho. Um es vorweg zu nehmen: in der Tat, es ist ein stabiler Panzer, ein sehr, sehr zuverlässiger und äußerst robuster Traveller. Ein Langzeittest.

Die Geometrie und das Fahrverhalten, Ausstattung und Praxistauglichkeit

Wer ein Velotraum erwirbt, hat automatisch die Option sich vermessen zu lassen. Der von mir gewählte Rahmen VT900 (7005er Alu) ist sehr stabil und äußerst robust. Bei einer Körpergröße von 184cm fahre ich den XXL Rahmen. Das Fahrverhalten ist äußerst gutmütig, keineswegs nervös oder geschweige denn kippelig. Selbst voll beladen, Low Rider vorn und in klassischer Six-Pack-Ausstattung hält das Bike stabil seine Spur lässt sich weder auf Schotter noch sonstigen Abwegen aus der Ruhe bringen. Die Jungfernfahrt, einmal 2200 Kilometer rund um Irland, mit circa 25-30 Kilogramm Beladung war eine Fahr wie auf Schienen.

Das VK10 bringt – auch aufgrund der umfangreichen Ausstattung – jedoch ein paar Kilo auf die Waage. Mit Gepäckträgern, zwei Seitenständern, 3 Flaschenhaltern und auch sonstigen Anbauteilen, die nicht in der Light-Weight Liga spielen (Brooks, Ergon Pedale, etc.) kommt mein „Panzer“ locker auf 17 Kilo. Diese wollen natürlich erst mal in Schwung gebracht werden. Dank der wunderbaren Bandbreite einer Rohloff und den leicht laufenden Schwalbe Marathon Reifen (die „Sommerschuhe“ sind auch gerne mal der Big Apple von Schwalbe) ist man jedoch schnell im Trab. Trotz des scheinbar hohen Gewichts fühlt sich dass Velotraum keineswegs schwerfällig an. Im Cockpit ist ein ca. 700mm breiter Ritchey Lenker platziert und die perfekt passenden Velospring Holzgriffe verbaut. Es wurde bewusst auf eine wartungsintensive Federgabel verzichtet. Der Komfort, auch durch den ausgewählten B17 Brooks Sattel ist vollkommen ausreichend, auch auf Tagesetappen jenseits der 150km. Keep it simple. Luxus kommt mit dem Chris King Steuersatz an Bord und die Tubus Gepäckträger halten ihre Lasten souverän im Zaum, wenngleich über die Jahre leichter Rost und Scheuerstellen zu erkennen sind.

Fazit: das VK10 ist kein Leichtgewicht, aber doch aber ein perfekter Begleiter für Reise, Alltag und den täglichen Pendlerverkehr. Dank vielfältiger Ausstattungsmöglichkeiten und hoher Qualität von Rahmen und Lackierung ein guter Freund für viele, viele Jahre.

Infokasten

Rahmen                      Velotraum VT900 (7005 EX Plus)
Antrieb                       neue KMC Kette, Rohloff Speedhub 14

Kurbel                         Sugino XD 110, 44 Zähne                 
Farben                       RAL 1019 / Dekor Wine Red 3003
Gabel                          C-425, Stahl
Lenker                       Ritchey Comp
Vorbau                       Ritchey Comp
Schaltung                  Rohloff Speedhub 14
Sattel                          Brooks B17
Steuersatz                 Chris King (nachträglich verbaut)                
Reifen                        Schwalbe Marathon, vorne / hinten
Naben                        SON Nabendynamo, Rohloff

Lichtanlage                 SON Edelux – ausgetauscht gegen Supernova E3 Pro2

Rücklicht                     Supernova Tail Light
Bremsen                     Shimano XT
Extras                         Tubus Gepäckträger, vorne, hinten, Velospring Griffe, Supernova, The Plug, Tune Würger

Rahmenhöhe              XXL
Gewicht                     ca 16kg
Zul. Gesamtgewicht (Rad, Fahrer, Gepäck) 140kg
Preis                           Testrad ca. 5000 € i.d. Ausstattung
Hersteller:                 Velotraum, Weil der Stadt

Plus (Vorteile) & Minus (Nachteile)

+ komfortable Geometrie, sehr stabil

+ perfektes Reise- und Alltagsrad

+ Anlötteile für Flaschen etc.

+ Antrieb

+ Fahreigenschaften auch vollbeladen sehr gut

+ Farben nach RAL auf Kunden-Wunsch

– SKS Schutzbleche kollidieren bei Betrieb mit Spikes  – penible Ausrichtung erforderlich (ausgetauscht gegen neue stabilere SKS)

– Acros Steuersatz und Eloxal Teile verbleichen schnell – gegen Chris King getauscht

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© Udo Kewitsch, Dez17/Nov18

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