Wat mut dat mut

Er kommt immer wieder überraschend. Der Jahresschluss. Zumindest in der Buchhaltung. Da rufen dann alle am 29igsten … „oh mein Gott, dat Jahr neigt sich, wir müssen noch … dies und das“… So ungefähr klingt es dann, dann wird beantragt, nachgereicht, werden Fristen noch ein „allerletztes Mal verlängert“. Es ist ungefähr so, wie bei diesen „-90%“ Rabattschlachten, die am 1.12. beginnen und am 14.12. enden, nein, noch 1x bis 20.12. verlängert werden, um dann ein „allerletztes Mal“ bis 21.12. hinausgeschoben zu werden und um dann finally natürlich „wir haben uns entschieden, nochmals eines draufzugeben“ bis, joh eh, „freilich 31.12. gelten“. Solche Nepper, Schlepper Bauernfänger. Isnt it?

Aber Du kannst es drehen und wenden, wie Du magst: der 31.12. kommt, er kennt keine Mondphase, keinen SSV, keinen Trick: er kommt und dann ist er da. Zack, peng, das Jahr ist aus. Ende Gelände. Nix geht mehr 2022 heißt es dann in Kürze.

Und nu?

Und nu? Nix. Das Jahr is rum, es kommt nich mehr zurück. Das wars. So einfach ist das. Gilt übrigens immer wieder aufs Neue. Unwiederbringlich weg all das, was Du gerade liest, ist in der Sekunde lautlos an Dir vorbei gezogen. Ok, Du kannst nochmal lesen, aber diese eine Sekunde grad eben ist wech, weg, umi. So wie 2022 demnächst weg sein wird. Was lernen wir daraus? Die Sekunden nutzen. Nicht im Sinne von „schneller“, das wär mutmaßlich falsch. Aber vielleicht im Sinne von „intensiver„, deeper, geiler, inhaltsreicher, voller…. Na? Ja, ja, ich weiß schon, da sind die Zwänge, der Job, die Miete, die Rate, die Pflicht, der Wertstoffhof, all das. Gilt nicht. Haben wir alle. So what. Aber wir haben die Wahl. Was hindert Dich daran Dir selbst (D)einen Arschtritt zu verpassen und Dir Dinge auf Deinen Zettel zu schreiben, die Dir wichtig sind. Da wird nicht stehen: Wertstoffhof, Windeln entsorgen, Kredit abstottern….. Da sollte stehen: leben, Momente sammeln, Kinder/Enkel/Freunde/Partner/(Chef?) … glücklich machen, … da könnte stehen: mehr biken, mehr joggen, weniger essen, mehr overnighten, mehr Sterne am Himmel guggen als Tatorte am Sonntag vorbeidämmern lassen, …. und so weiter und so fort. Sich mehr spüren, wahrnehmen … sich freuen, wenn der Muskelkater sagt: hier bin ich und wo bist Du? Wenn man hinterher sagt: Schokolade? Na und, die kommt an Stellen, da kommt Motivation nie hin.

Drum

freu ich mich, weil ein Jahresende nicht nur ein Ende sondern gleichzeitig auch ein Neubeginn ist. Und uns ein Neubeginn auch immer wieder die Gelegenheit bietet zurück zu blicken.

Januar22

Das ging doch schon mal gut los. Mein Test der mittlerweile in Bikepackerkreisen sehr anerkannten Tailfin Rack Konstruktion war das eine. Das andere war ein Highlight der besonderen Art: ich durfte mal fat ran und konnte winterliche Touren auf dem Rennstahl Edelstahl Pinion Fatbike unternehmen – wow, was für eine Maschine. Es macht einfach Laune, ganzjährig. Ich schwörs.

schnurrt grad so

Februar22

Jeden Monat ein Overnighter – hat tatsächlich geklappt in 2022. Die Tage werden wieder länger und die Temperaturen waren schon mal frostiger. Corona war noch lange nicht vorbei, „Professor“ Karl wurde nicht müde munter weiter zu warnen und so mussten man auf andere Formate ausweichen. Welt & Wir streamte in unser Wohnzimmer und verpackte die Abenteuer dann eben mal virtuell zum nachspüren. Auch nicht schlecht. Das Format gibt es im übrigen immer noch – lohnt sich immer wieder mal einen Blick reinzuwerfen. Das man den Februar dann trotz Corana überlebt, mag dem guten Immunsystem geschuldet sein – am Rest dieser unsäglichen Diskussion landauf, landab, mag ich mich nimmer beteiligen. Nur noch positive Vibes, sagten wir doch.

Saison ist durchgehend

März22

So langsam setzte dann das Ostsee Fieber ein. Zuvor musste aber noch die Felleisen Tasche ans Gravel Bike. Tolles Teil. Getestet und für gut befunden. Die Dame des Hauses geht munter Skitouren, während ich unverdrossen mit dem Bike ins Gelände gehe und einen weiteren Overnighter in mein Oberrohr ritze.

a Tascherl geht immer

Apr22

Die Spannung steigt und die Vorbereitung nimmt klare Züge an. An was man alles denken mag. Aber es läuft gut und die Dokumentation schreitet voran. Treue Leser haben den Wahnsinn eh verfolgt. Eine kleine Trainingseinheit in Slowenien kann nicht schaden und so verbringen wir eine herrlich aktive Woche an der Socca. Mein persönliches Picture of the Month sagt alles und Bedarf keiner weiteren Erklärung, seht selbst:

Mai22

Raus. Und einmal mehr etwas Orga. Meine traditionelle BR Radl Tour wird in diesem Monat zum 25igsten Mal gekrönt und ein klein wenig stolz darf man da schon sein. Gut 60 Teilnehmer und zum Schluss bekommt jeder sein persönliches BR Radl-Jubiläums T-Shirt. Geil wars. Danke an die vielen, vielen Teilnehmer und Sternchensammler all die Jahre und an Michi & Heinz für die geile Mucke.

Nun darf ein anderer ran. Alles hat seine Zeit

so geht Gruppendynamik

Jun/Jul22

Da braucht es nicht viele Worte. Einmal rund um die Ostsee. 7Wochen, 7Länder. Vielfach nachzulesen und auf youtube auch nachzusehen. War geil. Muss reichen.

happy onroad

Aug22

Der Nachlese Monat. 7 Wochen Abenteuer liegen hinter uns und der Speicher läuft nahezu über. Soviel Flow, so viel Happiness Score. Ich mag das. So langsam sortieren sich die Eindrücke, der Blog wird nochmals nachvertont, Bilder gesichtet, bearbeitet und eine feine, kleine Heptalogie über die nächsten Wochen sorgt nochmal für „ein zweites Mal Reisen“. So geht das.

Danzig

und weils so schön war, geht es gleich noch einmal auf Tour. Meine Chefin und ich machen eine wunderbare Oberbayern Tour und finden mit der Komoot App einen sehr schönen Loop über die Dörfer. Altöttig, Landshut, all das. Man könnt sich dran gewöhnen.

Sep22

Die Heptalogie bekommt ordentlich Futter, die Story geht zum Teil viral und so hab ich mir für den Okt/Nov dann auch noch vorgenommen, alles ordentlich auf Youtube zu stellen. So kommt es wie es kommen soll: ich reise ein drittes Mal. Intensiver gehts kaum.

Das nachstehende Bild stammt aus Estland und zeigt wie herrlich scheinbare Widersprüche doch harmonieren können. Steht ein Rolls Royce „eigentlich“ für Dekadenz schlechthin, so ist ein auf dem Dach montiertes primitives Dachzelt ein hübscher Gegenentwurf genau dazu. Ich mag den Mix.

stilvoll reisen

Okt22

Auch hier: ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Mag Euch nicht länger lesen aufdrängen, maximal ein wenig staunen lassen. Ein Overnighter mit unserem Hot Tent. Macht warm und sorgt für lange Abende. Danke Georg !!

a really hot Tent

Nov22

Der Nebel ist angekommen. Schmunzelnd denke ich an Alexandras ersten Overnighter zurück und weiß: wir haben alles richtig gemacht. Geschenkte Momente, gute Gespräche und eine leere Flasche Wein sind Beleg für Full Score Abende. Auch hier: danke dafür.

Ein guter Freund, zwei Zelte, … etwas Restsonne. Reicht

Dez22

der liegt ja ganz frisch in seinen letzten Atemzügen vor uns, röchelt, und er fühlt sich zu warm an. Die Kinderaugen leuchteten und der Baum, frisch geklaut im Wald, ist doch ein wesentlich schöneres Erlebnis, als die verschrumpelte Tanne für 29.90Eur Festpreis. Ja, die Tage auf einer Hütte sind Gold wert, da brauchst Du die ganzen Tempel da draußen nicht. Und nun blick ich voller Vorfreude auf Good Night 2022. Seid ihr mit dabei?

Der Baum !

In diesem Sinne. Ich wünsch Euch ein fulminantes 2023, tolle Momente, sakrisch viel Gesundheit, Glücksschreie, geil & laut und jede Menge mehr. Wir lesen uns 2023. Habe fertig für 22. Tun sag ich nur.

Last but not least: 24 Blog Beiträge 2022: d.h. fast alle 2Wo ein Appetizer zum Thema „schönste Nebensache von Welt“. Is ok, find ich. 🙂

Mehr auf Insta: #wwwudokahde

*** (c) udokah, Dez 22 ***