Tage 34 – 44

Das vorletzte Land unserer Siebener Reihe – eines der schöneren, wenngleich alle sehr schön waren, aber Schweden kommt mit Sicherheit unter die TOP3 von unserem Septett – ohne das ich mich entscheiden (oder verraten) werde, wer Rang1, 2 oder 3 einnimmt. Fragt gar nicht erst. Schweden wird uns im letzten Teil unserer wunderbaren Reise noch 10 Tage beherbergen, bevor es relativ schnell über Dänemark wieder zurück ins deutsche Land führt und uns das Urlaubsende einholt. Doch noch stehen alle Zeichen auf Genuss, auf Sport, auf Rad & Abenteuer. Teil 6 von 7 … viel Spaß beim nachspüren.

long road through sweden

Schweden: schwer in Ordnung – schön & groß

Fakten: 10Tage / 761km / 5150hm / allgemein: 10,4 Mio Einwohner, 23 Einw/km², BIP 627 Mrd $

Der Schock folgt auf dem Fuße. Aufgrund unserer eigenen Entscheidung, einen direkten Weg von Grisselham nach Stockholm zu nehmen, sehen wir uns einem Autokorso sondersgleichen ausgesetzt.
PKW um PKW brummt knapp und dröhnend an uns vorbei. Nach der einsam, beschaulichen Åland-Erfahrung ein ziemlich krasser Kulturschock. Doch der erste Halt (und Zeltstopp) an einem idyllischen See entschädigt uns wieder schnell. Da ist sie wieder, die Idylle, Einsamkeit (zumindest ab 22h) und ein schier unendlicher Sonnenuntergang – es mag nicht dunkel werden. Hier schlupfen wir ins Zelt.

1st night in sweden


Bevor wir am Tag2 in Schweden erfolgreich in der Hauptstadt Stockholm anlanden, müssen wir erstmal für eigene (Fahr)Fehler büßen. Diesen Ritt wird teuer erkämpft, verursachen wir doch selbstverschuldet einen Umweg von zusätzlichen 30Kilometern und haben am Ende des Tages satte 130km auf der Uhr. Tochter Anna empfängt uns mit dem Miet-Bulli an einem Campingplatz und so gelangen wir für ein gemütliches Dinner des Abends zügig ins Zentrum von Stockholm. Die Stadt präsentiert sich unaufgeregt, aber von ihrer schönen Seite, Kanäle ziehen sich ungezählt wie kleine blaue Adern durch die City, alte tiefer gelegte Käfer flanieren ebenso wie dicke amerikanische Straßenkreuzer, die Restaurants sind voll, die Stimmung friedvoll sommerlich. Welt – so mag ich Dich.

so wertvoll – meine Lieblingstochter Klein besucht mich !

Schweden ist ein skandinavisches Land mit Tausenden der Küste vorgelagerten Inseln und Seen im Landesinnern sowie großen Nadelwäldern und Gletscherbergen. Die größten Städte, wie die Hauptstadt Stockholm im Osten und Göteborg und Malmö im Südwesten, liegen alle an der Küste. Stockholm wurde auf 14 Inseln errichtet, hat mehr als 50 Brücken und besitzt die mittelalterliche Altstadt Gamla Stan, Königspaläste und Museen wie das Freiluftmuseum Skansen. (verrät uns Google)

Der Radweg führt nach Dänemark

Was nun (nach der Hauptstadt) folgt, ist eines meiner persönlichen Highlights dieser Reise. Quasi von Stockholm bis zur Grenze in Helsingborg führt uns ein Radweg durch schönstes Geläuf (verklagt mich nicht, wenn man ab und an eine Hauptstraße queren oder 5km auf einer offiziellen Fahrbahn radeln muss – der Rest ist nahezu gefühlt ein einziger Radweg – love it). Bunte Häuser, blaue Seen, grüne Wälder, ockerfarbene Felder, graue Schären … und all das bei bestem Wetter. Herz was willst Du mehr. Die Schweden freundlich, die Übernachtungsplätze einer schöner wie der andere, die Moskitos friedlich. Ich bin geflasht, einmal mehr. Wer Zeit hat, legt bitteschön einen Stop exakt hier ein: Tag Nr 37 auf dem Inselchen Skäret im Örtchen Nävekvarn – was für ein Spot. Die dem Campground gegenüberliegende Insel wird in meinem Leben hoffentlich noch einmal eine Overnighter Location – Träumchen!

Skäret – my love

Kurz vor Dänemark finden wir inmitten der Einsamkeit an der Laholmsbucht einen Platz, der nun wirklich einen Ruhetag verdient hat und dem eben erwähnten Skäret vielleicht sogar noch einmal mehr die Show stiehlt. Ach, ich kann mich einfach nicht entscheiden. #Zefixsosche.

Wir bleiben – erstmals seit Riga – zwei Nächte und geben uns dem Schlendrian hin. Feuerholz sammeln, Tagebuch schreiben, ins Feuer starren oder in der Sonne liegen. Es geht uns wahrhaft gut. Nur noch 5 Tage, dann wird uns Lübeck wieder in die Arme schließen.

keep the fire burnin´

Momente, wie auf diesem Bild sind so kostbar und doch so für ume, für lau. Such Dir ein wenig trockenes Holz, entzünde mit trockenem Gras oder was gerade an Späne so rumliegt und lausche der Brandung. Zieh Dir die Mütze über die Ohren, weil der Wind so pfeift. Schau der Möwe zu, die ihre Kreise zieht, belächle den Kiter, der den Wellenkamm schneidet, lass Dich von der Sonne küssen, schließ die Augen und hol Dir eine Melodie Deiner Wahl. Freiheit. Abenteuer. Vergiss die Steuererklärung, (über)fällige Termine, grübel nicht über Morgen, lass Putin Puter sein, der wird allein alt.

Leg. Noch. Einen. Scheitel. Auf.

Der Moment gehört Dir allein.

relax mode

Fazit:

Schweden war 1982+1984 schon ein Knaller, war 1987 der Ort an dem meine Lieblingstochter Groß gezeugt wurde, stand und steht immer schon auf meinem Zettel. Schweden ist schön. Schweden ist schwer in Ordnung. Die Farben vermitteln Dir ein gutes Gefühl, die Natur fängt Dich auf, Radfahren ist ein Traum und 2022 waren die Moskitos in der Unterzahl. Amerikanische Autos messen sich mit Volvos und das Bier ist teuer – aber sonst ist alles toll. Mehr Infos auch hier.

Der bisherige Verlauf:

Teil 1 – Polen

Teil 2 – Litauen

Teil 3 – Lettland

Teil 4 – Estland

Teil 5 – Finnland

Teil 6 – steht eh hier

Teil 7 – Dänemark

Bonusblog D hier -> Deutschland

in Kürze: Ostsee Heptalogie – last but not least Teil 7 von 7 – Dänemark

Ein paar meiner best of Impressionen aus Schweden: