Topeak – Sattel- Rahmen- Oberrohrtasche

Es ist mal wieder Zeit für ein Bikepacking Update. Die Hersteller schlafen nicht und einige machen ihre Hausaufgaben wahrhaft gründlich (trotz homeschooling, kleiner Scherz). Zeit um sich einmal die Bikepacking Serie vom Hersteller Topeak genauer anzusehen und diese mit rauszunehmen ….

Der aufmerksame Beobachter wird feststellen: es gibt Neuigkeiten von Topeak: neue Farbe, neue Modelle !

Wie schlagen sich die Taschen, was können sie, wo haben sie ihre Stärke und vor allem: sind sie ihr Geld wert? Vorweg soviel: ohja, jeden Cent. Lest selbst.

Toploader (Oberrohrtasche).

Mein Lieblingsteil. Die Toploader steckt was weg. Der RV läuft sehr geschmeidig und lässt sich völlig problemlos auch während der Fahrt bedienen. Die gelbe Innenverkleidung gewährt einen prima Einblick und schafft durch scheinbar helles „leuchten“ sehr gut Übersicht. Optional kann man auch einen kleinen Trennsteg für bessere Organisation einkletten. Hier findet on Tour alles Platz, was sonst irgendwo „rumfliegen“ würde. Der Riegel, die Brille, das Handy, der Schlüssel, aber vielleicht auch ein kleines Taschenmesser oder ein Brillenputztuch – probiert es aus ….. wer keinen Kleinkram hat, is raus.

Sehr gut durchdacht ist auch die Montage. Der Klett greift sehr gut um und – das haben bei weitem nicht alle Hersteller bedacht – vor allem lässt sich das Klettband auch bei dünnen Rohrdurchmesser vollständig an der Tasche fixieren und steht nicht krummbiegend oder gar flatternd ab. Ein paar Zentimeter mehr, aber ein wichtiges Feature. Ebenfalls gut mitgedacht: die Regelhülle (gelb) ist am Boden der Tasche eingelassen und reist immer mit und hält dicht.

Kurzum: die Toploader macht an jedem Bike eine gute Figur. Innen freundlich hell, außen in noblem schwarz universell einsetzbar. Neuerdings bietet Topeak sogar eine neue Farbe (grün). Macht auch was her.

Midloader (Rahmentasche).

Ein Leichtgewicht. Wo nicht viel dran ist, kann nicht viel wiegen. Funktional ist die Rahmentasche jedoch über jeden Zweifel erhaben. Auch die Midloader hebt sich vom Wettbewerb insofern etwas ab, da sie zwei Reißverschlüsse bietet, einmal links, einmal rechts. Da spielt es dann keine Rolle mehr, von welcher Seite ich gerade zugreifen will. Die hier montierte 6Liter Version fällt relativ groß aus, man ist also gut beraten, die Maße im Vorfeld zu checken. Hier im Bild sitzt die Framebag an einem 51er Centurion Hardtail Rahmen und ist vielleicht sogar einen kleinen Kick zu große bzw. zu lang.

Das Material ist leicht und weich. Das Fassungsvermögen ist für die Regenjacke oder sonstige Kleidung bzw. etwas schwerere Utensilien wie zum Beispiel ein Kocher oder die Softshelljacke ausreichend. Man kann da gut reinstopfen und die zwei RVs erlauben auch noch schnell mal eine nachträgliche Zuladung für das allerletzte Teil, welches man fast vergessen hätte.

Kurzum: die Midloader sitzt gut im Rahmen, die Maße sollten aber im Vorfeld einmal recherchiert werden. Sie ist perfekt leicht und aufgrund der zwei Reißverschlüsse prima zu befüllen. Das sie optisch zur gesamten Serie passt, ist keine Überraschung.

Backloader (Satteltasche)

Aller guten Dinge sind mindestens drei bei einem Bikepacker. Da darf die Satteltasche nicht fehlen. Hier wird alles verstaut, was man gut stopfen kann, vorzugsweise die Kleidung oder auch mal das Tarp oder sonstige „weiche“ Utensilien. Ruckzuck montiert, zwei Klicks am Sattel, ein Klett an der Sattelstütze – fertig. Das Volumen lässt sich durch den Rollverschluss etwas varieren. Im Lieferumfang enthalten ein wasserfester Packsack mit Kompressionsventil, so wird auch der letzte Millimeter Luft im Stauraum effelktvoll beseitigt, wenns mal ganz eng hergeht.

hält was sie verspricht

Ebenfalls sehr praktisch und ein Beleg dafür, dass die Jungs von Topeak mitgedacht haben: obenliegende Gummibänder halten auch schnell mal ein Kleidungsstück oder ähnliches an der Tasche ohne immer auf-und-zu machen zu müssen – es empfiehlt sich jedoch in diesem Fall, die Windjacke, oder was immer man kurz verzurren will, entsprechend „save“ in die Gurte zu spannen – nicht das man am Ziel dann böse Überraschungen erlebt.

Kurzum: die Backloader komplettiert die Bikepacking Serie und auch in ihr findet reichhaltig das Equipment Platz. Sie sitzt sehr gut, aber wie bei allen „Arschraketen“ sollte man beim bepacken darauf achten gut zu stopfen und schwerere Teile in den hinteren Stauraum zu schieben.

Frontloader  (Lenkertasche)

Ohne die Lenkerrolle ist doch das Bikepacking wie der Kuchen ohne Sahne, isnt it. Ok, ok, und dann bleibe ich auch noch das Bild schuldig. Dennoch ein paar Worte dazu. Hier wird sehr gern Schlafsack und Co. verstaut, je nach verfügbarem Volumen. Mich persönlich haben bisher immer die Gurte und Abstandshalter von der Montage einer Lenkerrolle abgehalten (habe bisher die Salsa Lösung bevorzugt: siehe Biketaschen Serie Teil3).

Salsa

Barloader (Zusatztasche)

Die Barloader, auch hierzu leider kein Live-Bild, ist eine praktische Zusatztasche ähnlich der Accessory Bag von Ortlieb oder Revelate Designs. Wer länger on Tour ist, wird eine solche Tasche schätzen lernen. Hier ist der Geldbeutel oder sonstige Dinge, die man schnell im Zugriff braucht gut aufgehoben. Durch wenige Klicks lässt sich die Tasche meist auch schnell entfernen und mitnehmen. Rechteckig, praktisch, gut.

Potpurri

Freeloader (Feedbag, Flaschentaschen)

Diese Taschenart ist perfekt und findet mittlerweile an all meinen Bikes einen Platz – in der „Expeditionsvariante“ gerne auch mal zwei – eine links vom Vorbau, eine rechts. Riegel, Flaschen, das Stirnband, eine Banane, whatever. Die Dinger sind einfach klasse und ihr Geld wert. Kauftipp. Siehe auch Biketaschen Serie Teil IV hier im Blog.

Apidura

und dann wäre da noch ….

… mein kleines Lieblingstäschchen. Die kleine, feine Alien Hülle passt wie die Faust aufs Auge und somit ins Konzept. Den kleinen Plastikhalter von Topeak (gibt es bei Bike Components und kostet schlappe sexeurofuffzich) hab ich an allen meinen Bikes. damit geht der Wechsel schnell vonstatten und das Werkzeug mit mannigfaltigen Funktionen ist immer mit am Start. Find ich super praktisch und passend zum Bikepackingthema.

Fazit:

Topeak hat eine komplette Bikepacking Taschen Serie am Start. Sehr durchdacht und ohne große Gimmiks, dennoch ausgereift und mittlerweile in zwei Farben erhältlich. Der große Pluspunkt für alle Einsteiger und Aufrüster: während so mancher amerikanischer Kultanbieter Mondpreise für seine Taschen abruft, ist die Topeak Serie bei hoher Qualität und bester Verarbeitung auch noch mit einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis ausgestattet. Das gibt volle Punktzahl für die gesamte Serie.

Die Preise und Gewichte bzw. Volumen im Einzelnen:

Frontloader 8l – 325g – 69,95

Toploader – 0,75l – 169g – 29,95

Barloader – 6,5l – 276g – 59,95

Freeloader – 1l – 125g – 29,95

Midloader – 3/4,5/6l – 169g 195g 337g – 49,95

Backloader 6/10/15l – 445g 480g 565g – 69,95

Versacage: Halter für Vordergabel 24,95 – für Rohrdurchmesser 20-60mm

Wer sehr gute Ware zum wirklich kleinen Preis sucht und auf klangvolle Namen aus Amiland oder den wasserdichten Marktführer aus dem Frankenland (der auch Top-Ware bietet) verzichten kann, ist  mit Topeak bestens beraten. Tipp.

Ach ja: last but not least: wem all dieser Stauraum nicht ausreicht. Von Topeak gibt es auch die sogenannten Versacages (ähnlich den sündteuren Anything Cages), die an der Vordergabel montiert auch nochmals eine Aufnahme für je eine Tasche links und rechts bieten.