Weil es neulich so schön war, musst ich es nochmal tun, etwas verkürzt und mehr in heimischen Gefilden und diesmal ohne Zelt. Ihr wisst schon: happy wife, happy life.

Die Idee ist einfach, man nehme ein sonniges Wochenende, buche schnell und unkompliziert zwei Hotelübernachtungen und zirkele ein kleines gemütliches Tourdreieck: fertig ist die Route Traunstein – Wasserburg – Burghausen – Traunstein. Knapp 200km, gut 1500hm, geteilt durch 3 = machbar. Und das allerbeste: es bleibt ausreichend Luft, für einen (oder gern auch zwei) Cappuccino oder ein (oder auch zwei) Radler oder den einen oder anderen Hüpfer ins Wasser.

Tag 1

TS – Wasserburg

Der erste Tag kann sogar mit etwas Versatz starten. So wie in unserem Fall nach der Arbeit. 13.30h Abfahrt lässt selbst bei gemütlicher Fahrweise eine Ankunft vor 18h in Wasserburg realistisch werden. Unterwegs ist man gut beraten zum Beispiel in Truchtlaching ins schöne Café Stallwerk einzukehren. Selten so einen gute Kuchen gegessen. Herrlich. Alternativ, ein paar Meter weiter vorn: die Alz und das Strandbad sorgen für wunderbare Erfrischung. Während die Route fortan über Radwege und/oder verkehrsarme Seitenstraßen verläuft, herrscht bei unserem Endziel Huberwirt, gleich neben der sensationellen „Schönen Aussicht“ auf der Staatsstraße reges Treiben.

Schöne Aussicht

Es sei dem geneigtem Übernachtungsgast empfohlen ein Zimmer mit Blick auf die Altstadt zu buchen. Hier ist es wesentlich ruhiger. Ein Bummel durch die Altstadt und Wasserburg bei Nacht rundet den ersten Tag perfekt ab.

Wasserburg bei Nacht

Tag2

Wasserburg – Raitenhaslach

Tag zwei hält ein paar Kilometer mehr bereit. Man kann ca. 10km on top einplanen, wenn man von Burgkirchen via Burghausen und dann erst nach Raitenhaslach steuert. Je nach Gusto. Die Besichtigung der längsten Burganlage der Welt sollte jedoch am Ende des zweiten oder Anfang des dritten Tages in jedem Fall fix eingeplant werden. Schon sehr imposant das ganze. Egal ob mit dem Reiserad, dem Renner oder – sehr zu empfehlen – mit dem Gravelbike: diese Route geizt mit Verkehr. Wir sind fast ausnahmslos auf Nebenstraßen unterwegs und wenn Fuchs & Igel unterwegs „huhu“ gerufen hätten, wir hätten uns nicht gewundert. Ein paar scheue Rehe, die Straße querende Mäuse und über uns kreisende Wildvögel machen das ganze zu einem wunderbar entspannenden Ausflug. Die Anzahl der Biergärten entlang des Weges hingegen ist etwas überschaubarer, erst in Garching an der Alz werden wir fündig, dort dann aber bestens direkt an der Strecke bedient.

episch & schön

Endziel Raitenhaslach und der dort gebuchte historische Klostergasthof sind dann schnell erreicht. Das Ambiente ist perfekt. Ein schöner Schlosshof, mit etwas Glück findet sogar ein kleines Konzert statt, ein toller Biergarten und eine wunderbare Ruhe. Sogar die Mücken sind zurückhaltend. Herz was willst Du mehr.

Tag 3

Raitenhaslach – TS

Final day hält ein paar Höhenmeter bereit, die verteilen sich aber recht mäßig über den Streckenverlauf und dürfen getrost als harmlos bezeichnet werden. Über den Tauernradweg geht es Richtung Tittmoning und dann folgen wir weitgehend der Wegweisung Waging am See, pendeln vorher auf der linken Uferseite am Tachinger See entlang und haben auch hier die Wahl: kühles Bad oder kühles Helles? Spätestens in Waging sollte man rasten, zum Beispiel am berühmtem Maier-Minigolfplatz inmitten des Ortes. Nach dieser Rast nämlich kommt der größte Anstieg des Tages: es hinauf Richtung St. Leonhard und da muss man die Lungen kurz mal fluten, aber auch das geht vorüber. Zack, Peng, nun über die Dörfer, Lauter, Hufschlag und schon ist man in Traunstein und hat das Dreieck wieder geschlossen.

wer ist schöner?

3 herrlich entspannte Tage, Natur satt, 2x Übernachtung mit Frühstück, Biergärten und Sonnenschein. Das geht in der DeLuxe Version mit Hotel, in der Abenteuer Version mit Zelt und in der sportlich sehr straffen Version in einem Ritt und ohne Gepäck als besondere Challenge. Wie auch immer, man muss es nur T*U*N. In diesem Sinne, viel Spaß dabei.

(c) udo kewitsch, udokah.de