Wo Gastfreundschaft auf Dankbarkeit trifft

1NiteTent. Klingt kryptisch, ist klasse. Kennt ihr das? Ihr seid unterwegs mit dem Rad, oder auch auf einer langen Wanderung oder einfach – wie auch immer – auf „Reisen“. Von A nach B .. und dort wo das Unbekannte liegt endet dann der Tag. Das ist Abenteuer.  Du hast noch keine Unterkunft, aber auch keine Lust auf ein Hotelzimmer, Dein Zelt im Rucksack knufft Dich in die Seite und will Dir sagen: „such mir einen schönen Platz“ … einen Platz ohne Stress und Zwang, vor allem aber auch einen Platz der „safe“ ist, wo kein Förster Dich mit Bußgeldbescheid verjagt, keine Hooligans die Dich nachts aufscheuchen, niemand, der dich vertreibt und Du einfach „nur“ willkommen bist. So einen Platz findet man – mit etwas „good Luck“ bei 1NiteTent.

Kost nix, ist trotzdem viel wert. Für lau, aber warm. Für Ume, aber nicht umsonst. Das Prinzip ist einfach, die Idee toll. Auf dieser Website findet ihr Adressen, die Euch für eine Nacht einen Platz für Euer Zelt, Euren Biwak, Euer Tarp bieten. Die Bedingungen stehen im kurzen Beschreibungstext, die Optionen sind bisweilen vielfältig. Oftmals gibt es einen Brunnen, oder auch eine Toilette. Manchmal mehr. So haben wir bei der lieben Astrid ungefragt den Schwimmingpool nach langer Fahrt nutzen dürfen und ebenso ungefragt wurde uns verraten, wo denn die Feuerschale und das Feuerholz zu finden sind, so man es noch gemütlich haben mag. Das ist vielleicht nicht in jedem Garten der Fall, und dennoch eben erlebt und den Spirit gespürt. Gastfreundschaft ohne AGBs, Wärme ohne kW-Zähler mit Gebühren Aufschlag. Wunderbar.

So lag es nah nicht nur Nutzer des Angebots, sondern auch Teil des Angebots zu werden. Wir haben uns registriert und seither ausnahmslos – und ich wiederhole -> ohne jede Ausnahme – lauter wunderbare Menschen zu Gast in unserem Garten begrüßen dürfen. Vom Soloreisenden Dauerwanderer, der über das Schwabenland bis nach Berchtesgaden unterwegs war, bevor er sich in Richtung Santiago di Compostela auf den Weg machen wollte. Von der Soloreisenden, die auf ihrem ersten Bikepackingtrip mit dem Graveler sich bis nach Athen durchschlagen will bis hin zu den vielen lieben Pärchen und Kumpelgemeinschaften und letztlich der Pfadpfindertruppe, die hier zu zwölft (12!!) aufschlugen und vom Pfadfinder-Führer mit den Worten „die sind total pflegeleicht“ angekündigt wurden, was sich letztlich bewahrheitete.

Zu erzählen wären die Geschichten von der netten M aus der Schweiz, vom Honda-Enduristen aus Niedersachsen, der 40 Länder dieser Erde, aber Kärtnen nicht kennt. Von Abschieds-Cappucinos am frühen Morgen, die weit weit über 10min Small-Talk hinaus gehen und auch schon mal die Abfahrt um mehrere Stunden verzögerten. Von der Familie E aus der Bundeshauptstadt, die sich mit „5“ angekündigte (was ich als 3Kids mit Eltern interpretierte sich aber als Eltern plus 5 (fünf) Kids entpuppte) und die prompt eine Gegeneinladung aussprachen, die ich ein paar Wochen später tatsächlich gerne wahrnahm. Ihre Tour im April (!) von Salzburg bis Venedig ist eine eigene Story wert (von Wickelkind bis Teenager war das Quintett recht breit aufgestellt).

Die Rede könnte auch sein von Martin aus S, der als Drummer schon vor 20.000 gespielt hat, es aber schwieriger findet vor 20 zu spielen und der seinen ersten Bikepackingtrip mit voller Begeisterung in die Instawelt hinausgetragen hat und kurz darauf gleich einen zweiten und einen dritten Ausflug anhängte, so begeistert war er.

Die Welt ist bunt. Und bunt sind auch ihre Gäste. Bunt und unglaublich tiefgehend auch das Feedback welches wir seither jahraus, jahrein empfangen dürfen. Kleine Zeichnungen, sehr empathische Zeilen in unserem Gästebuch und unglaublich tolle Gespräche am Abend der Ankunft, am Morgen der Abfahrt, die sich nicht selten nach hinten verschiebt und so spannenden Antworten auf die immer wiederkehrende Fragen „woher kommst Du, wohin gehst Du“ liefert.

Toll, dass ihr da wart. Toll das ihr wieder kommt. 1NiteTent ist schon was cooles, probiert es gerne mal aus, ihr Bikepacker, Wanderer, Graveler mit Arschrakete, Motorbiker und Familys mit dem Bulli. Es geht nicht immer und gerade die Monate Jun/Juli/August lassen einen manches Mal etwas stöhnen, wenn es Donnerstags dann heißt „bin unterwegs, würde gerne morgen kommen“ … und doch freuen wir uns jedes Mal wieder, wenn wir sagen dürfen, „da hinten hinter der Hecke könnt ihr gern Euer Zelt aufschlagen“.

 

Wir sehen uns 2026 🙂 … oder ich buche mich mal bei Euch ein. Euch allen eine schöne Zeit. Bleibt mutig!

 

***(c) udokah, Dez25, neuer Lebensabschnitt, ganz viel vor! ***